Die medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU)
Die Fahrerlaubnisbehörden haben die Möglichkeit, bei begründetem Anlass eine medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU) Ihrer Fahreignung zu verlangen, bzw. eine MPU vorzuschlagen, damit Sie den Führerschein ggf. doch behalten dürfen.
Ganz allgemein heißt medizinisch-psychologische Untersuchung, dass eine Untersuchung durchgeführt wird, die sowohl medizinische als auch psychologische Aspekte bewertet. In dieser Untersuchung beurteilen Mediziner und Psychologen die Fahreignung der betreffenden Person. Die MPU dient der Klärung der Frage, ob die Person zum Führen eines Kraftfahrzeugs im öffentlichen Straßenverkehr geeignet ist oder ob es medizinische und/oder psychologische Gründe gibt, die eine Fahreignung ausschließen.
Im Zweifel für die Verkehrssicherheit
Die oftmals abfällig "Idiotentest" genannte Untersuchung existiert nicht, um etwa eine Person zu schikanieren, sondern soll vielmehr die allgemeinen Verkehrssicherheit erhöhen und präventiv Schäden abwenden. Wer beispielsweise durch Verkehrsdelikte so viele Punkte gesammelt hat, dass die Entziehung der Fahrerlaubnis die Folge ist, hat deutlich gezeigt, dass er eine Gefahr für den öffentlichen Verkehrsraum darstellt. Da das Recht der Allgemeinheit auf körperliche Unversehrtheit dem Recht des Einzelnen auf Automoblität übergeordnet ist, muss erst bewiesen werden, dass ersteres nicht durch letzteres gefährdet wird. Im Klartext: In der Regel wird eine MPU angeordnet, nachdem der Führerschein entzogen wurde.
Die MPU als Chance
Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern, in denen das Recht zum Führen eines Kraftfahrzeugs lebenslang verwirkt ist, kann der Betroffene in Deutschland beweisen, dass er sich gebessert hat und eine neue Fahrerlaubnis erhalten. Die MPU dient den Fahrerlaubnisbehörden als wichtige Grundlage für die Entscheidung, ob eine Neuerteilung des Führerscheins gegenüber der allgemeinen Verkehrssicherheit verantwortet werden kann.